Brennpunkt Magen - Was hilft bei Sodbrennen?
Saures Aufstoßen und Sodbrennen können auf Dauer Speiseröhre und Rachen schädigen. Wie Mittel aus der Apotheke und einfache Alltagstipps Sie davor schützen.
Unser Magen ist hart im Nehmen. Gelangen Keime mit dem Speisebrei in sein Inneres, vernichtet er sie mit seiner aggressiven Säure. Sich selbst schützt das Verdauungsorgan mit einer besonders strapazierfähigen Schleimhaut vor dem sauren Saft. Gefahr besteht allerdings, wenn Magensäure zurück in die Speiseröhre fließt. Eigentlich verhindert das ein festes Sehnen- und Muskelgewebe am Mageneingang. Leiert diese Barriere aus, gelangt der ätzende Verdauungssaft auf Abwege und reizt die empfindliche Innenauskleidung der Speiseröhre. Von einer Refluxkrankheit sprechen Fachleute, wenn saures Aufstoßen und brennende Schmerzen hinter dem Brustbein vermehrt zu schaffen machen.
Lebensgewohnheiten hinterfragen
Der Lebensstil kann die gesundheitlichen Probleme zusätzlich befeuern. Wer zu süß, scharf, fett oder zu üppig isst, bekommt schnell Sodbrennen. Manche Menschen leiden verstärkt unter den Beschwerden, wenn sie Alkohol oder Kaffee trinken. Bekannt ist außerdem, dass Rauchen, Übergewicht, das Tragen von schweren Lasten oder psychischer Stress die Beschwerden begünstigen. Wieder andere bemerken die Säureattacken besonders nachts im Liegen. Um sie zu stoppen oder zu lindern, reicht es oft schon, sich gesünder zu ernähren und manche Gewohnheiten zu ändern.
Nicht chronisch werden lassen!
Doch Refluxbeschwerden können auch chronisch quälen. Damit steigt die Gefahr, dass sich die Speiseröhre entzündet – in seltenen Fällen können diese Zellen zu Krebsvorstufen entarten. Wer häufig unter Sodbrennen leidet, sollte mit seiner Ärztin oder seinem Arzt darüber sprechen. Bewährte Hilfe erhalten Sie außerdem in der Apotheke. Dort werden Sie fachkundig beraten und erfahren, welche rezeptfreien Mittel saures Aufstoßen und Sodbrennen lindern können. Es stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Lesen Sie selbst.
Rezeptfreie Medikamente gegen Refluxbeschwerden
Protonenpumpenblocker
Die Wirkstoffe Pantoprazol, Esomeprazol und Omeprazol blockieren ein Enzym in der Magenschleimhaut und unterbinden so die Säurebildung. Die Wirkung tritt allerdings erst nach zwei bis fünf Tagen ein, hält aber für 36 Stunden an. Am besten das Mittel vor dem Frühstück mit einem Schluck Wasser einnehmen, die Tablette nicht zerkauen. Den Säureblocker erhalten Sie als Erwachsener zwar rezeptfrei in der Apotheke, aber nur in einer Dosis bis zu 20 Milligramm, die Packungen enthalten maximal 14 Tabletten. Halten die Beschwerden länger an, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Sie kann Ihnen Säureblocker in einer höheren Dosis und für längere Zeit verschreiben.
Antazida
Ihre Wirkstoffe neutralisieren oder binden überschüssige Magensäure. Sie eignen sich bei leichteren Refluxbeschwerden und helfen im Akutfall, denn sie wirken bereits nach kurzer Zeit – für etwa drei Stunden. Empfehlenswert ist, die Antazida nach einer Mahlzeit einzunehmen. Bei Sodbrennen in der Nacht können sie auch vorm Zubettgehen eingenommen werden. Der Abstand zur Einnahme anderer Medikamente sollte zwei Stunden betragen. Sie erhalten die Magenmittel rezeptfrei in der Apotheke. Für den Dauergebrauch sind Antazida aber ebenfalls nicht gedacht.
Alginat
Der Extrakt aus Braunalgen bildet einen gelartigen Schutzfilm auf dem Speisebrei, so dass er nicht mehr in die Speiseröhre aufsteigen kann. Dieses Magenmittel wirkt sofort und lindert bis zu vier Stunden die Beschwerden. Nehmen Sie es nach dem Essen oder vor dem Schlafengehen ein. Auch die Kombination von Alginaten und Antazida kann Refluxbeschwerden lindern.
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